„PrEP“ bedeutet „Prä-Expositionsprophalyse“. Wörtlich könnte man das etwas als Schutzmaßnahme übersetzen, die man anwendet bevor man mit etwas, vor dem man sich schützen möchte, in Kontakt kommt. HIV-PrEP ist damit also eine Methode, sich vor HIV zu schützen, in dem man bereits handelt, bevor es zu einem Kontakt mit dem HI-Virus kommt.
Das einzig in Deutschland derzeit zugelassen und verfügbare Medikament zur HIV-PrEP ist die Kombination aus Tenofovir disoproxil und Emtricitabin, welches kombiniert in einer Tablette verfügbar ist und von zahlreichen Herstellen angeboten wird. Zusammen sind diese beiden Substanzen eine Art „unvollständige“ HIV-Therapie, denn zur Behandlung einer HIV-Infektion sind sie ohne weiteres Medikament ungeeignet, zur Verhinderung einer Infektion mit dem Virus hingegen ausreichend.
Die Idee hinter der PrEP ist, dass HI-Viren, selbst wenn diese z.B. bei Sexualkontakten übertragen werden, sich nicht im Körper des mutmaßlich neuen „Wirtes“ einnisten können. Das wird dadurch erreicht, dass sich das Medikament bereits im Vorfeld in der Zelle angereichert hat und es dem Virus damit nicht möglich wird, sich dort zu vermehren. Wenn sich das Virus nicht vermehren kann, dann „stirbt“ es ohne Nachkommen zu haben und eine dauerhafte Infektion wird verhindert.
Es gibt mittlerweile einige Studien, die versucht haben zu „messen“ wie gut PrEP funktioniert. Dazu teilt man die Studienteilnehmer üblicherweise zufällig in zwei Gruppen auf, wobei nur die Mitglieder der einen Gruppe (sog. „Verum-Gruppe“) wirklich PrEP erhält, während die Mitglieder der zweiten Gruppe angehalten werden, sich einfach weiterhin so zu verhalten, wie sie es bisher getan haben. Wenn in der Gruppe der PrEP-Nutzer:innen nun weniger Fälle neuer HIV-Infektionen auftreten als in der Gruppe ohne PrEP, dann geht man davon aus, dass dieser Unterschied durch die Einnahme der PrEP zu erklären ist – und kann sogar angeben, wie sehr das Risiko einer HIV-Infektion reduziert wird.
Wichtig ist auch sich darüber im Klaren zu sein, dass vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) durch HIV-PrEP kein Schutz besteht.
Die momentan in Deutschland verfügbare Kombination aus Tenofovir und Emtricitabin existiert als Tablette, in der beide Wirkstoffe vereint sind. Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, die HIV-PrEP anzuwenden: