Patienten, die unter einer vorhergehenden dualen (Interferon und Ribavirin) oder dreifachen Therapie (Interferon, Ribavirin und Telaprevir oder Boceprevir) keine dauerhafte Heilung erreichen konnten, können mit den neu zugelassenen Substanzen mit ausgezeichneten Heilungschancen erneut behandelt werden. Wenige Daten existieren bislang zu einer erneuten Behandlung nach Versagen auf eine der neuen Therapien, allerdings verdichten sich die Erkenntnisse, dass nach sorgfältiger Prüfung und Bestimmung der Resistenzlage des Virus eine erneute, gezielte Therapie mit guten Erfolgsaussichten unternommen werden kann.
Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung
Auch und gerade Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung stehen die neuen Therapien zur Verfügung, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Neuere Studien konnten immerhin belegen, dass es bei fortgeschrittener Leberfibrose, teilweise auch bei Leberzirrhose, zu einem Rückgang der Lebererkrankung in ein besseres Stadium nach Ausheilen der auslösenden Faktoren kommen kann.
Generell gilt, dass bei fortgeschrittener Lebererkrankung zumeist eine intensivere Therapie benötigt wird als bei ansonsten Leber-gesunden Patienten, um eine Ausheilung zu erreichen. Daher wird häufig eine Therapieverlängerung auf 24 Wochen empfohlen, begleitend wird gelegentlich Ribavirin in gewichtsadaptierter Dosierung eingesetzt, um den Therapieerfolg zu verbessern. Die Heilungschancen sind auch bei diesen Patienten hoch und liegen im Bereich zumeist deutlich über 80%.