Bei der ersten Vorstellung in einer spezialisierten Praxis wird in der Regel die Vorgeschichte (insbesondere Vorbehandlungen) erfragt, eine körperliche Untersuchung vorgenommen und ein Bluttest auf den jeweiligen Virus-Genotyp, die Virusmenge im Blut sowie die Leberfunktion durchgeführt. Des Weiteren sind vor Therapieeinleitung ein Ultraschall der Leber sowie eine Fibroscan-Messung notwendig, um das Stadium der Lebererkrankung zu bestimmen und mit Hilfe der erhobenen Daten und speziellen Wünsche des Patienten die individuelle Therapie festzulegen.
Die Therapiedauer unter den neu zugelassenen Medikamenten hat sich in fast allen Fällen im Vergleich zur ehemaligen Interferon-gestützten Therapie deutlich verkürzt. So kann im günstigsten Fall eine 8-wöchige Behandlung mit der Einnahme einer einzelnen Tablette täglich ausreichend sein, eine dauerhafte Heilung zu erzielen. Standard ist jedoch die 12-wöchige Therapie, die in der Regel ohne Ribavirin, in fast allen Fällen jedoch ohne Interferon, verabreicht werden kann.
Nur bei ungünstigeren Voraussetzungen für eine definitive Heilung (z. B. nicht-erfolgreiche Vortherapie, fortgeschrittene Lebererkrankung/Zirrhose) kann es notwendig sein, die Therapie auf maximal 24 Wochen zu verlängern.
Alle neu verfügbare Medikamente sind in der Regel hervorragend verträglich. Gelegentlich wird über unspezifische Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit berichtet. In der überwiegenden Anzahl der Fälle besteht diese Symptomatik nur kurzfristig und bessert sich im weiteren Therapieverlauf. Meistens erfahren die Patienten keine Einschränkung in der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben und Pflichten.
Die Medikamente werden normalerweise jeweils für 4 Wochen verschrieben, daher ist es von Nöten, einen regelmäßigen Kontakt zum behandelnden Arzt aufrecht zu erhalten. Zumeist wird zu Beginn der Therapie nach etwa 3-4 Wochen über einen weiteren Bluttest die organische Verträglichkeit der Medikamente überprüft. Erfolgsentscheidend sind neben der Auswahl des geeigneten Therapieregimes vor allem die Therapietreue und regelmäßige Einnahme der Medikamente.
Zum Therapieende wird erneut eine Blutentnahme vorgenommen, um die Hepatitis C Viruslast zu bestimmen. In seltenen Fällen kann es Tage und Wochen nach Beendigung der medikamentösen Therapie zu einem sogenannten Relapse kommen, d. h. zu einem Wiederkehren des Virus im Blut (unter den neuen Medikamenten in weniger als 10 % der Fälle). Daher ist die Kontrolle der Hepatitis C-Viruslast frühestens 3 Monate nach Therapieende entscheidend. Ist sie weiterhin negativ, hat eine definitive Ausheilung der Hepatitis C-Infektion stattgefunden.
Sollte es zu einem Wiederkehren des Virus nach Therapieende (Relapse) mit den neuen Substanzen gekommen sein, wird Sie der behandelnde Spezialist auch weiterhin beraten, ob und welche Therapiemöglichkeiten offen stehen. Zumeist wird eine Blutprobe in ein spezialisiertes Labor zur Bestimmung von Resistenzen des Hepatitis C-Virus gegenüber bestimmten Medikamenten versandt. Basierend auf diesen Daten wird eine Re-Therapie je nach Dringlichkeit und Einschätzung durch den Behandler in Erwägung gezogen werden.